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Großbritannien verhängt Sanktionen über zahlreiche Personen und Unternehmen aus Russland

London verhängt unter anderem neue Sanktionen über von Rosatom kontrollierte Unternehmen sowie mehrere natürliche Personen aus Russland. Der Kreml betont, die Sanktionen seien rechtswidrig und würden an Russlands Position nichts ändern.
Großbritannien verhängt Sanktionen über zahlreiche Personen und Unternehmen aus RusslandQuelle: Gettyimages.ru © Vuk Valcic/SOPA Images/LightRocket

Wie die britische Regierung auf ihrer Webseite mitteilt, hat London neue Sanktionen über 86 russische Bürger und Unternehmen verhängt. Neun Organisationen, die mit dem russischen Atomkonzern Rosatom verbunden sind, wurden mit restriktiven Maßnahmen belegt. Dazu gehören UMATEX, das Verbundwerkstoffe herstellt, sowie Trinity, ein Unternehmen, das Lasersysteme entwickelt.

Igor Altuschkin, Gründer und Vorsitzender der Russischen Kupfergesellschaft, sowie das Unternehmen selbst und acht weitere Metallurgieunternehmen, darunter Severstal, Polyus und das Magnitogorsker Metallurgische Kombinat, sind ebenfalls von den Sanktionen betroffen. Darüber hinaus verbietet das Vereinigte Königreich ab sofort die Einfuhr von Aluminium, Nickel und Kupfer aus Russland.

Restriktive Maßnahmen wurden auch gegen 24 Einzelpersonen und Unternehmen im Zusammenhang mit russischen Transportdienstleistungen verhängt. Auf der Liste stehen unter anderen Pawell Shipping Co und State Grain Operator, ein staatliches Getreideunternehmen mit Sitz im von Russland kontrollierten Teil des Gebiets Saporoschje. Das Vereinigte Königreich wirft den Gesellschaften "systematischen Diebstahl von ukrainischem Getreide" vor. Sanktionen wurden auch über sechs russische Schifffahrtsunternehmen verhängt, darunter Sun Ship Management, das von den britischen Behörden mit Sovcomflot in Verbindung gebracht wird. Die Transportgruppe FESCO unterliegt nun ebenfalls restriktiven Maßnahmen.

Weitere 20 Leiter von russischen Verteidigungsunternehmen wurden auf die Sanktionsliste gesetzt. Dazu gehören der ehemalige stellvertretende Verkehrsminister, Präsident und Eigentümer des Kalaschnikow-Waffenkonzerns Alan Luschnikow sowie Wladimir Lepin, der Generaldirektor des Unternehmens. Restriktive Maßnahmen wurden auch über das Mechanische Werk Balakirew, das Antipersonen- und Panzerabwehrminen herstellt, und Motowilichinskije Sawody, das Artilleriegeschütze produziert, verhängt.

Die britischen Sanktionen wirken sich auch auf den Finanzsektor aus. Beschränkungen wurden unter anderem gegen Dom.RF, AFK Sistema, Metallinvestbank, Rosbank und Tinkoff Bank verhängt.

Auch gegen den Betreiber des Kernkraftwerks Saporoschje Oleg Romanenko und das von ihm geleitete Unternehmen wurden Restriktionen verhängt.

Ein Sprecher von Severstal sagte, die neuen Sanktionen würden die Geschäftstätigkeit des Unternehmens jedoch nicht beeinträchtigen. Er erklärte:

"Die Beschränkungen, die Großbritannien gegen das Unternehmen verhängt hat, waren bereits vorher in Kraft, da der Hauptaktionär von Severstal auf der Sanktionsliste des Landes stand. Daher werden die zusätzlich verhängten Sanktionen keine Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit des Unternehmens haben."

Die russischen Behörden halten die westlichen Sanktionen für illegal. Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte:

"Keine Sanktionen, auch nicht die härtesten, haben jemals in irgendeinem Teil der Welt dazu geführt, dass die Länder, über die sie verhängt wurden, ihre Position in irgendeiner Weise geändert haben."

Wladimir Putin stellte fest, dass die westlichen Länder Russlands Wirtschaft "platt machen" wollten, was ihnen jedoch nicht gelungen sei. Ihm zufolge basiere die Konzeption der Sanktionen auf der falschen These, dass Russland nicht souverän und wirtschaftlich äußerst anfällig sei. Als die massiven restriktiven Maßnahmen eingeführt worden seien, hätte sich das Land jedoch bereits radikal verändert gehabt. Dies sei ein Ergebnis der von der Regierung umgesetzten "Schaffung einer nachhaltigen makroökonomischen Struktur" zur Gewährleistung der Lebensmittelsicherheit, zur Importsubstitution und zur Schaffung eines eigenen Zahlungssystems, erklärte Putin.

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