Russland

Drohnenangriff auf Krim: Versionen westlicher Presse und russischer Quellen gehen völlig auseinander

Wie in den westlichen Medien schadenfroh behauptet wird, habe ein ukrainischer Drohnenangriff auf der Krim eine beachtliche Zahl russischer Marschflugkörper vernichtet. Russische Quellen berichten hingegen von leichten Schäden an zivilen Einrichtungen durch Schrapnelle.
Drohnenangriff auf Krim: Versionen westlicher Presse und russischer Quellen gehen völlig auseinanderQuelle: Legion-media.ru © Mykhaylo Palinchak / SOPA Images

Ein Volltreffer? Ukrainische Offizielle, und mit ihnen die westlichen Medien, freuen sich: Ihnen zufolge war der heutige Angriff ukrainischer Drohnen auf die Krim mehr als erfolgreich. Bei dem Angriff sei der Bahnhof von Dschankoi beschädigt und nichts weniger als die Marschflugkörper zerstört worden, die Russland auf U-Booten installieren wollte, um die Ukraine zu bombardieren. So schreibt beispielsweise das RedaktionsNetzwerk Deutschland:

"In Kiew teilte der Militärgeheimdienst des Verteidigungsministeriums mit, dass der Angriff einem Raketentransport auf Bahngleisen gegolten habe. Es seien russische Marschflugkörper zerstört worden. Die auf der Schiene transportierten Marschflugkörper seien dazu gedacht gewesen, von U-Booten abgefeuert zu werden, hieß es. Damit werde der Prozess der 'Entmilitarisierung Russlands' fortgesetzt und die Krim auf die Befreiung von der russischen Besatzung vorbereitet."

Die BBC behauptet das Gleiche:

"Bei einer Explosion im Norden der annektierten Krim wurden nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsministeriums russische Raketen zerstört, die per Bahn transportiert wurden."

Russische Quellen zeichnen ein anderes Bild. Wie die Nachrichtenagentur TASS berichtet, sagte Krim-Chef Sergei Axionow:

"Es gab einen Drohnenangriff in der Nacht. Wir haben eine Person mit Verletzungen mittleren Grades. Aber alle medizinischen Eingriffe wurden bei dem Mann sofort durchgeführt, sein Leben ist jetzt nicht mehr in Gefahr. Es gibt keine schweren Schäden. Es handelt sich also um eine lokale Situation. Ich bitte alle, nicht auf die von der ukrainischen Propaganda verbreiteten Fakes zu hören. Die Situation ist völlig unter Kontrolle."

Wie die Medien auf der Krim und auf Bundesebene berichten, wurden die ukrainischen Drohnen von einem Luftabwehrsystem getroffen, wobei der Absturz Wohnhäuser von Zivilisten, ein Zoogeschäft und das Gebäude der Technischen Schule von Dschankoi beschädigte. Der Berater des Krim-Chefs, Oleg Krjutschkow, erklärte auf seinem Telegram-Kanal:

"Alle Drohnen zielten auf zivile Gebäude. Eine Drohne wurde über der Technischen Schule von Dschankoi abgeschossen und stürzte zwischen dem Schulgebäude und dem Studentenwohnheim ab. Es gibt keine militärischen Objekte in der Nähe. Die anderen wurden über Wohngebieten abgeschossen. Alle waren nicht nur mit Sprengstoff, sondern auch mit Schrapnellen gespickt."

Der Telegram-Kanal "Westi Krim" zeigt Folgen des ukrainischen Drohnenangriffs auf zivile Häuser in Dschankoi:

Oleg Krjutschkow wies Informationen der westlichen Medien und der Regierung in Kiew zurück, wonach die Eisenbahn in Dschankoi beschädigt worden sei, und bezeichnete dies als "Fantasien von Clowns". Er betonte, dass alle Züge planmäßig verkehrten. Als besonders zynisch bezeichnete Krjutschkow auch die Internet-Memes, mit denen die ukrainischen Drohnen verziert wurden.

Aufkleber mit Bildern, die im Internet als "Yao Ming Face" und "Trollface" bezeichnet werden, wurden auf die Rümpfe der Drohnen geklebt. Der Beamte postete Fotos davon auf seinem Telegram-Kanal. Außerdem zeigte er Bilder von den Flügeln der Drohnen, die er merkwürdig gefunden habe. "Dies ist das Propellerblatt der Drohne, die die Technische Schule von Dschankoi angegriffen hat. Interessante Abkürzung: USA. Die Lagerhäuser der Firma befinden sich in New Jersey und Kalifornien", so Krjutschkow. "Kommentare sind meiner Meinung nach überflüssig."

Das Portal Krim 24 veröffentlichte ein Video, das die Wrackteile ukrainischer Drohnen zeigt, sowie astrologische Zeichen und Internet-Memes auf ihnen:

Zum Zeitpunkt des Drohnenangriffs befanden sich 53 Personen im Studentenwohnheim der Technischen Schule von Dschankoi, wie Westi Krim meldet. Die Bewohner der Viertel, über denen die Drohnen flogen, berichteten der Zeitung Komsomolskaja Prawda, dass es sich um mindestens drei Drohnen handelte. Die genaue Anzahl an Drohnen, die bei dem Angriff auf die Krim beteiligt waren, muss noch im Rahmen der Ermittlungen festgestellt werden.

Mehr zum Thema – Russisches Verteidigungsministerium: Ukrainischer Drohnenangriff auf die Krim abgewehrt

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