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Washington Post: Panik im Pentagon wegen Geheimdienstlecks

Nach dem Bekanntwerden von Geheimdokumenten über die Ukraine im Internet beschließt das Pentagon noch strengere Beschränkungen für die Weitergabe von Geheimdienstinformationen. Die westlichen Länder versuchen, den durch die geleakten Dokumente verursachten Schaden zu bewerten.
Washington Post: Panik im Pentagon wegen GeheimdienstlecksQuelle: Gettyimages.ru © Bill Clark/CQ-Roll Call, Inc

Nachdem geheime Dokumente, die die Arbeit der US-Geheimdienste und des Militärs beschreiben, im Internet aufgetaucht sind, waren US-Beamte und ihre Verbündeten "schockiert und in einigen Fällen wütend" über die darin enthüllten Details, wie "die Vereinigten Staaten Freunde und Feinde ausspionieren", berichtete die Zeitung The Washington Post.

Zwei Gesprächspartnern der Zeitung zufolge schränkten Beamte des Pentagons am Freitag, den 7. April, den Prozess der Übermittlung von Informationen ein. Sie erläuterten nicht genau, worum es sich dabei handelte, bezeichneten die Maßnahmen jedoch als "extrem streng" und wiesen darauf hin, dass dies auf ein "hohes Maß an Panik" in der Führung des Ministeriums hinweise.

Die Zeitung untersuchte 50 Seiten, die sich auf die Nationale Sicherheitsagentur der USA, die CIA, den Verteidigungsnachrichtendienst des Landes und das Nationale Aufklärungsbüro beziehen.

Vertreter mehrerer Länder sagten der Zeitung, sie versuchten, den Schaden durch die undichten Stellen zu bewerten. Viele fragen sich, warum es so lange gedauert hat, bis geheime Daten an die Öffentlichkeit gelangten. The Washington Post stellt fest, dass die ersten Dokumente bereits am 28. Februar und 2. März auf der unter Gamern beliebten Plattform "Discord" veröffentlicht wurden. Sie wurden von einem Nutzer namens Wow Mao gepostet. Zwei weitere Stapel von Dokumenten tauchten im April in den sozialen Medien auf.

Ein Geheimdienstmitarbeiter eines europäischen Landes äußerte die Befürchtung, dass Washington den Zugang der Alliierten zu Geheimdienstinformationen in Zukunft einschränken könnte. Die gleiche Vermutung äußerte ein westlicher Geheimdienstmitarbeiter gegenüber der New York Times. Einige der durchgesickerten Dokumente waren mit dem Vermerk Secret/Noforn versehen, was bedeutet, dass sie nicht an andere Länder weitergegeben werden sollten.

Die Dokumente enthalten Informationen über militärische Operationen in der Ukraine, darunter auch über die Kampfkraft der ukrainischen Streitkräfte. Ein Pentagon-Sprecher erklärte gegenüber der Washington Post, dass einige der Dokumente über den Winter für den General Mark Milley als Vorsitzender der Joint Chiefs of Staff und andere hochrangige US-Militärs erstellt worden seien. Diese waren jedoch nicht die Einzigen, die Zugang zu den Dokumenten haben konnten. Andere Dokumente enthalten Analysen des US-Geheimdienstes über Russland und eine Reihe anderer Länder, die auf Informationen aus geheimen Quellen beruhen, so die Zeitung. Einige der Dokumente beziehen sich auf die Aktivitäten Großbritanniens und Kanadas, Israels und Südkoreas.

The New York Times schätzte, dass mehr als 100 Dokumente im Internet aufgetaucht sind, aber das tatsächliche Ausmaß des Lecks ist noch nicht klar. Ein US-Geheimdienstmitarbeiter bezeichnete den Vorfall als einen "Albtraum für die Five Eyes" (Five Eyes ist ein Geheimdienstbündnis aus den USA, Australien, Kanada, Neuseeland und dem Vereinigten Königreich). Das US-Justizministerium leitete eine Untersuchung ein.

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