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Iranischer Außenminister in Moskau: Teheran besorgt über Militärübungen im Kaukasus

Iran habe "ernste Bedenken" über die Präsenz Israels im Kaukasus, so der neue iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian am Mittwoch, der sich zu Gesprächen mit seinem russischen Amtskollegen Sergei Lawrow in Moskau aufhält. Lawrow drängt auf Einigung bezüglich des Kaspischen Meeres.
Iranischer Außenminister in Moskau: Teheran besorgt über Militärübungen im KaukasusQuelle: AP © Kirill Kudryavtsev/Pool Photo via AP

Aktuell von Aserbaidschan unter Beteiligung ausländischer Staaten durchgeführte Militärübungen sieht Teheran als Provokation an, so der neue iranische Außenminister Hossein Amir-Abdollahian auf einer Pressekonferenz nach Gesprächen mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow:

"Die sechs Übungen, die Aserbaidschan ständig mit verschiedenen Ländern durchführt, sind sicherlich eine Provokation, auch wenn dies von den Entscheidungen der einzelnen Länder abhängt."

Die Intensivierung dieser Übungen rufe "in der Region keine guten Gefühle hervor". Israel ist ein wichtiger Waffenlieferant Aserbaidschans. Teheran werde "geopolitische Veränderungen und eine Veränderung der Landkarte im Kaukasus mit Sicherheit nicht dulden", so der iranische Außenminister. Iran und Aserbaidschan trennt eine 700 km lange gemeinsame Grenze. Im vergangenen Jahr hat Aserbaidschan einen 44-tägigen Krieg gegen Armenien geführt.

"Iran hat in letzter Zeit mehrere Übungen durchgeführt, aber wir haben alle Länder der Region über diplomatische Kanäle informiert", sagte der iranische Außenminister und fügte hinzu, dass der Kern dieser Übungen "eine Botschaft des Friedens, der Stabilität und der Sicherheit in der Region war und nichts anderes".

Der aserbaidschanische Präsident Ilcham Alijew erklärte am Dienstag, Baku werde die "unbegründeten" Anschuldigungen Teherans über eine israelische Militärpräsenz auf seinem Boden "nicht unbeantwortet lassen". Am Mittwoch haben Aserbaidschan und die Türkei eine gemeinsame Militärübung begonnen. 

Vor seinem Treffen mit Lawrow hat Amir-Abdollahian laut Al Jazeera die Erwartung zum Ausdruck gebracht, dass Russland, "sensibel auf mögliche Grenzveränderungen in der Region und auf die Präsenz von Terroristen und die Bewegungen des zionistischen Regimes reagiert, die den Frieden und die Stabilität in der Region bedrohen".

Außenminister Lawrow erklärte seinerseits: "Wir sind gegen eine Ausweitung der militärischen Aktivitäten hier und gegen jegliche Übungen mit provokativem Charakter. Dasselbe Aserbaidschan hat auch Bedenken im Zusammenhang mit den jüngsten Übungen unserer iranischen Freunde, die an der Grenze stattfanden.

"Was das Kaspische Meer und die Vorbereitung von Gründen für die Einmischung ausländischer Staaten in die kaspische Region betrifft, so haben wir gegenüber unseren Gesprächspartnern und Freunden wiederholt betont, dass die Konvention über den Rechtsstatus des Kaspischen Meeres so bald wie möglich in Kraft treten muss, die die Anwesenheit von Streitkräften nichtkaspischer Staaten im Kaspischen Meer ausdrücklich verbietet", so der russische Diplomat.

Lawrow hoffe, dass die Entscheidung über die Ratifizierung schnell getroffen wird und die Konvention dann ein vollwertiges internationales Rechtsdokument wird, das eine angemessene Regelung im Kaspischen Meer gewährleistet.

Bei seinem Besuch in Moskau traf sich Hossein Amir-Abdollahian zu Gesprächen mit dem russischen Außenminister Sergei Lawrow in Fortsetzung des regelmäßigen Dialogs zwischen den Außenministern der beiden Länder, wie das russische Außenministerium mitteilte. "Das letzte Mal haben sie am 9. September 2021 miteinander telefoniert", heißt es in einer auf der Webseite des Ministeriums veröffentlichten Erklärung. Diesmal sollte es auch um das Atomabkommen und um Afghanistan gehen.

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