Deutschland

Wenn Angst krankhaft wird: "Völlig übersteigerte Klima-Debatte"

Der langjährige ehemalige Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München, Florian Holsboer, warf Teilen der deutschen Öffentlichkeit vor, durch eine völlig übersteigerte Klima-Debatte bewusst irrationale Ängste zu schüren. Dies gefährde Mensch und Demokratie.
ThunbergQuelle: www.globallookpress.com © Karl F. Schöfmann/imagebroker.com

Eine Spezies ohne Angst kann Gefahren oder Bedrohungen nicht richtig einschätzen und würde eher früher als später aussterben. Angst ist demnach eine Grundemotion von Menschen wie von Tieren, wie der Schweizer Chemiker und Mediziner Florian Holsboer im Interview mit Welt feststellte. Besonders in der anhaltenden Klimadebatte würden die Menschen in Deutschland durch das Spiel mit der Angst gezielt manipuliert.

Dies könne zu schweren Schäden führen, warnt der ehemalige Direktor des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie in München – an Mensch und Demokratie.

Medien verstärken Angstszenarien

Irrational werde Angst dann, wenn der Bezug zur Wahrscheinlichkeit einer echten Bedrohung verloren gehe; wenn zwischen theoretischer Möglichkeit und realer Wahrscheinlichkeit einer Gefahr nicht mehr unterschieden werden könne. Kollektive Angst entstehe, wenn Angstszenarien in den Medien hemmungslos verstärkt würden. Hier könne ein Übergang zur Angst als Krankheit entstehen.

"Wir erleben das gerade – in einer völlig übersteigerten Klima-Debatte, in der viele Menschen eine irrationale Angst vor der nahenden Apokalypse entwickelt haben."

Kollektive Ängste vor politischen oder gesellschaftlichen Entwicklungen habe es zwar schon immer gegeben, räumte Holsboer ein. Aktuell schürten Politik und Teile der Medien die irrationale Angst davor, dass der Planet untergehen werde, wenn man nicht sofort handle. Dieser politische Alarmismus sei höchst manipulativ.

Wissenschaftliche Modelle sind fehlbar

Die "Wissenschaft", auf die sich Politik und Klimaschützer berufen, gebe es in dem Fall jedoch nicht. Was es dagegen in der Tat gebe, seien Modellrechnungen, die einen Zusammenhang zwischen einer CO₂-Erhöhung und dem Klimawandel herstellen. Modelle seien aber eben nur Modelle – und daher fehlbar, so Holsboer. Er bezweifle allerdings, dass man so etwas Komplexes wie die Klimaentwicklung auf die Konzentration eines einzigen Gasmoleküls, das CO₂ in der Atmosphäre, reduzieren könne.

"Da spielen viele weitere Faktoren – Sonneneinstrahlung und andere Gase wie Methan – ebenfalls eine große Rolle."

Dennoch werde immer wieder das Bild vermittelt, dass sich die Erderwärmung ausschließlich um CO₂ drehe. Es sei zwar richtig, dass Politiker und Bürger Verantwortung für Umweltprobleme übernehmen. Ein apokalyptisches Bild zu entwerfen und hierfür die Wissenschaft zu instrumentalisieren, könne jedoch zu immensen gesellschaftlichen Schäden führen.

Belange junger Menschen werden manipuliert

Holsboer beobachte, dass das Klima-Argument immer häufiger missbraucht wird, um sich von den gewohnten und bewährten demokratischen Prozessen freizumachen. Man dürfe aber das Klima nicht dafür hernehmen, die Demokratie herunterzufahren, wie manche Aktivisten und sogar Politiker bereits forderten.

"Ich glaube, dass es stark ideologiegetriebene Kräfte in der Politik gibt, die diese Angst nutzen will, um eigene politische Vorstellungen leichter durchsetzen zu können."

Gerade junge Menschen seien für diese "medial verbreiteten Horrorszenarien" der Klima-Aktivisten besonders empfänglich. Junge Menschen hätten wie die Generation vor ihnen das Recht, sich für ihre Belange einzusetzen, betont Holsboer. Sie würden jedoch zum Teil manipuliert und instrumentalisiert, indem man in ihnen eine irrationale Angst schüre, die krankhafte Züge annimmt.

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