Europa

Ukrainischer Sicherheitsdienst misshandelt und bedroht Journalisten

In einem Tweet teilt der ukrainische Journalist und Politiker Anatolij Scharij mit, seine Mitarbeiter würden vom ukrainischen Sicherheitsdienst SSU bedroht und geschlagen. Die Zeugnisse über zunehmende Repression in der Ukraine machen deutlich, dass die Ukraine nicht die westliche Freiheit verteidigt.
Ukrainischer Sicherheitsdienst misshandelt und bedroht JournalistenQuelle: www.globallookpress.com © Christoph Soeder

In einem Tweet teilt der im Exil lebende ukrainische Journalist und Politiker Anatolij Scharij mit, dass für ihn arbeitende Journalisten in der Ukraine vom ukrainischen Sicherheitsdienst SSU eingeschüchtert und geschlagen wurden. Darüber hinaus seien auch die Eltern bedroht worden. 

Scharij schreibt weiter, dass dies kein Einzelfall sei. Diese Praxis der Einschüchterung, der Beleidigung und des Einsatzes von physischer Gewalt gebe es im ganzen Land.

Scharij lebt bereits seit 2012 im politischen Asyl in der EU. Er hoffte, nach dem Machtwechsel in der Ukraine dorthin zurückkehren zu können. Während des Wahlkampfes hatte Scharij Selenskij unterstützt, nach dessen Amtseinführung zeigte er sich jedoch enttäuscht. Selenskij setzte im Gegensatz zu seinen Wahlversprechen den aggressiven, nationalistischen Kurs seines Vorgängers Petro Poroschenko nicht nur fort, sondern forcierte ihn noch. 

Im Jahr 2019 gründete Scharij daher eine eigene Partei. Sie wurde im Jahr 2022 mit zehn anderen, überwiegend linken Oppositionsparteien verboten. 

Scharij verurteilt einerseits den Einmarsch Russlands in die Ukraine und vertritt eine kritische Haltung gegenüber Russland. Gleichzeitig kritisiert er die Entwicklung in der Ukraine. Die Schließung von Fernsehsendern prangerte er ebenso an wie die Gleichschaltung der Presse. In der Ukraine ist die Presse nicht frei, die Regulierungsbehörde untersteht faktisch dem Präsidenten. 

Scharij berichtete unter anderem von einem System landesweiter Lynchjustiz und aktuell von zunehmenden Zwangsrekrutierungen angesichts der hohen Verluste der ukrainischen Armee. Er wendet sich zudem gegen das Verbot der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche. Die Kiewer Regierung geht mit zunehmender Gewalt gegen deren Repräsentanten als auch gegen Gläubige vor. 

Scharij lebt inzwischen in Spanien, wird aber auch dort immer wieder von ukrainischen Nationalisten bedroht. 

Mehr zum Thema – Budapest: Kiews Umgang mit Minderheiten soll untersucht werden

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