Nahost

Historischer Besuch: Iranischer Präsident besucht Damaskus erstmals seit Syrien-Konflikt

Nach mehr als einem Jahrzehnt ist erstmals wieder ein iranischer Präsident nach Syrien gereist. Mit der Hilfe Irans gelang es der syrischen Regierung in der Zeit von 2011 bis 2018, ab 2015 auch durch die erbetene Hilfe russischen Militärs, den vom Westen unterstützten salafistischen Aufstand gegen den syrischen Staat zu besiegen.
Historischer Besuch: Iranischer Präsident besucht Damaskus erstmals seit Syrien-KonfliktQuelle: AFP © Iranian Presidency

Nach mehr als einem Jahrzehnt ist erstmals wieder ein iranischer Präsident nach Syrien gereist. Der iranische Präsident Ebrahim Raisi traf an der Spitze einer großen Delegation von Politikern und Wirtschaftsvertretern zu einem zweitägigen Besuch in Damaskus ein und wurde am Mittwoch von seinem syrischen Amtskollegen Baschar al-Assad empfangen.

Bezugnehmend auf die im Jahr 2011 von außen aufgeputschte und mittlerweile gescheiterte Rebellion gegen den syrischen Staat erklärte Assad bei seinem Treffen mit Raisi, Syrien und Iran hätten erfolgreich das Schicksal ihrer Länder und Völker "nicht in die Hände von Ausländern gelegt". Assad unterstrich, "dass die beiden verbündeten Nationen am Ende auf den Sieg der Wahrheit gesetzt und die Wette gewonnen haben". 

Raisi entgegnete seinem Gastgeber Assad, die syrische Regierung und das syrische Volk hätten große Schwierigkeiten durchgemacht, und "heute können wir sagen, dass Sie ... all diese Probleme überwunden und trotz der gegen Sie verhängten Drohungen und Sanktionen einen Sieg errungen haben".

Nach Angaben von Nachrichtenagentur AFP säumten am Mittwoch syrische und iranische Flaggen die Straße zwischen dem Flughafen und dem Schrein Zainab bint Alis südlich von Damaskus – einem schiitischen Muslimen als Pilgerstätte dienenden Mausoleum. Auf Plakaten waren Porträts der beiden Präsidenten zu sehen, auf denen "Willkommen" auf Arabisch und Persisch stand.

Seit Anbeginn des Syrien-Konflikts stand Iran der legitimen syrischen Regierung zur Seite im Kampf gegen den Terrorismus. In diesem Konflikt mangelte es Iran an einer modernen Bewaffnung im Bereich der Luftverteidigung, um Bodenziele konsequent auch aus der Luft mit Flugzeugen bekämpfen zu können. Dies war 2015 ein entscheidender Grund dafür, dass Präsident al-Assad und Iran Russland seinerzeit baten, sich militärisch gegen den Terrorismus in Syrien zu engagieren.

Raisis Besuch folgte auf die Annäherung Syriens in den vergangenen Monaten zu mehreren Nachbarstaaten und früheren Rivalen in der Region. Am Montag trafen sich die Außenminister Jordaniens, Saudi-Arabiens, Ägyptens und des Irak mit ihrem syrischen Amtskollegen Faisal al-Miqdad. Dabei wurde eine mögliche Rückkehr Syriens zur Arabischen Liga diskutiert.

Iran schickt weiterhin Militärberater nach Syrien und unterstützt syrische Militäreinheiten, die daher häufig zu Zielen israelischer Luftangriffe werden. Infolgedessen hat sich Teheran bereit erklärt, die syrischen Luftabwehrsysteme zu verstärken. Iran baut seit Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region aus, um mit der Unterstützung schiitischer Milizen eine "Achse des Widerstands" gegen seinen Erzfeind Israel zu schaffen.

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