Nahost

Russischer Botschafter: Israelische Angriffe auf Syrien sind eklatante Verletzung des Völkerrechts

Zum sechsten Jahrestag des russischen Militäreinsatzes in Syrien führte "RT" ein Interview mit Russlands Botschafter in Damaskus. Die mit Russlands Unterstützung herbeigeführte Niederlage der Terroristen in Syrien verhinderte, dass die terroristische Bedrohung von Syrien in die benachbarten Länder eindrang oder gar über die Region hinausging – zum Beispiel nach Russland.
Russischer Botschafter: Israelische Angriffe auf Syrien sind eklatante Verletzung des VölkerrechtsQuelle: AFP © SANA

In einem Exklusiv-Interview mit RT Arabic erklärte der russische Botschafter in Syrien, Alexander Jefimow, die wichtigste Errungenschaft im Rahmen der sechs Jahre russischer Militäroperationen in Syrien sei, dass die Existenz Syriens sowie des syrischen Staates verteidigt worden sei, als es darum ging das von Terrorgruppen eingenommene syrischen Territorium zurückzuerobern.

Die Niederlage großer Teile der Terrorgruppen in Syrien habe verhindert, dass die terroristische Bedrohung von Syrien in die benachbarten Länder eingedrungen sei oder gar über die Grenzen der Region hinausgehe – zum Beispiel nach Russland.

Der russische Botschafter sagte weiter, die destruktiven Pläne der fremden Mächte in Syrien seien in entscheidendem Maße vereitelt worden. Diese hätten bei der Durchsetzung ihrer opportunistischen Interessen versucht, sich in die inneren Angelegenheiten Syriens einzumischen und seine legitime Regierung gewaltsam zu stürzen.

Auf dieFrage bezüglich mutmaßlicher Meinungsverschiedenheiten zwischen Iran und Russland in Syrien, erklärte der Botschafter, Moskau und Teheran arbeiteten eng zusammen, um eine wirksame Lösung für den anhaltenden Syrien-Konflikt zu erwirken.

"Vorwürfe über Differenzen zwischen Russland und Iran in Bezug auf Syrien kursieren schon seit einiger Zeit. Sie werden von feindlichen Parteien in Umlauf gebracht, die in erster Linie daran interessiert sind, eine Kluft zwischen den beiden Ländern und unserem gemeinsamen Verbündeten Syrien zu öffnen."

Die Islamische Republik Iran ist in Syrien ebenso wie Russland auf Einladung der syrischen Regierung präsent, sagte Jefimow. "Das hilft der Regierung von Damaskus, dringende Probleme zu überwinden, die sich aus der seit mehreren Jahren andauernden Krise ergeben." An anderer Stelle im Interview verurteilte der russische Botschafter die israelischen Luftangriffe auf syrisches Territorium als "eklatante Verletzung des Völkerrechts".

"Solche Angriffe verletzen nicht nur die Souveränität der Arabischen Republik Syrien, sondern bedrohen auch den internationalen Flugverkehr. Sie verschärfen im Allgemeinen die ohnehin instabile militärisch-politische Situation um Syrien."

2018 hatte die syrische Luftabwehr versehentlich ein russisches Aufklärungsflugzeug abgeschossen, das sich im Landeanflug auf den Militärflugplatz Hmeimim bei Latakia befand. Die ganze Mannschaft, 15 russische Soldaten, starb. Die syrische Luftabwehr hatte auf israelische Kampfjets gezielt, die einen Angriff auf Latakia flogen. Diese hatten das russische Flugzeug quasi als Schutzschild missbraucht. 

Die Israelis behaupteten immer wieder, sie handelten zu ihrer eigenen Sicherheit. Ihre Angriffe seien jedoch ziemlich provokant und gewährleisteten in keiner Weise Frieden und Stabilität in Syrien, unterstrich der russische Botschafter in Damaskus.

Auf die Frage nach Idlib, der letzten Hochburg der Dschihadisten, erklärte Jefimow, der russische Außenminister Lawrow habe kürzlich in New York ganz deutlich über Idlib gesagt, dass die mit der al-Nusra-Front verbundene Gruppe Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) dort das Sagen habe, und die entsprechenden UN-Resolutionen definierten klar, was diese terroristischen Organisationen sind.

"Wir betonen, dass der Terrorismus auf syrischem Territorium unerbittlich bekämpft werden muss. Zumal diese Forderung eindeutig in der Resolution 2254 des Sicherheitsrates enthalten ist. Alle Versuche, Terroristen unter dem Vorwand, sie seien die 'bewaffnete Opposition', zu beschönigen, sind inakzeptabel."

Die russisch-türkischen Vereinbarungen zu Idlib, die im März 2020 in Moskau im Rahmen eines Gipfels getroffen wurden, ermöglichten die Befreiung mehrerer Gebiete im Nordwesten Syriens durch die syrische Armee. Das Abkommen sieht auch die Beteiligung Ankaras an der Bekämpfung der Terroristen in Idlib vor. Leider setze Ankara diese Vereinbarungen weitaus langsamer um, als das Moskau lieb sei.

Idlib ist auch eine der letzten verbliebenen "Deeskalationszonen", die unter Vermittlung von Russland, Iran und der Türkei im September 2018 zustande gekommen war. Anfang 2019 kam es in der Region zu direkten bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen der syrischen und der türkischen Armee, die durch eine russisch-türkische Vereinbarung über einen Waffenstillstand beendet werden konnte. Seitdem ist die Lage in Idlib unverändert.

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