Asien

Bürgerinitiative verklagt Japans Regierungschef wegen Ableitung von Fukushima-Wasser ins Meer

Die Verklappung von Kühlwasser aus der Atomruine Fukushima im Pazifik empört nicht nur Japans Nachbarstaaten wie China, was inzwischen zu Konsequenzen im Handelsbereich geführt hat. Auch im Inland ist die Wut groß. Der Regierung droht jetzt ein rechtlicher Streit.
Bürgerinitiative verklagt Japans Regierungschef wegen Ableitung von Fukushima-Wasser ins MeerQuelle: www.globallookpress.com © Yang Guang / XinHua

Am Freitag hat eine Bürgerinitiative den japanischen Regierungschef Fumio Kishida und den Präsidenten des AKW-Betreibers TEPCO, Tomoaki Kobayakawa, verklagt. Die Klage wurde in der Staatsanwaltschaft der Hauptstadt Tokio wegen der Einleitung von Kühlwasser aus der Atomruine Fukushima ins Meer eingereicht. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Kyodo News begründeten die Kläger ihre Beschwerde damit, dass das mit dem sogenannten ALPS-Verfahren aufbereitete Wasser weiterhin radioaktive Elemente wie beispielsweise Tritium enthalte. Dadurch könnte die Gesundheit vieler Konsumenten von Meeresfrüchten gefährdet werden.

Am 24. August hatte TEPCO begonnen, das mit Tritium belastete Wasser ins Meer einzuleiten. Eine Woche später wurde Tritium in Proben nachgewiesen, die in einem Umkreis von drei Kilometern von der Anlage entnommen worden waren. Nach Angaben des Fernsehsenders NHK handelte es sich aber um einen kaum wahrnehmbaren Gehalt.

Die Genehmigung der Regierung für die Verklappung des Fukushima-Wassers im Pazifik stieß auf starke Ablehnung unter den japanischen Fischerverbänden und in den benachbarten Staaten wie China. Das Außenministerium in Peking bezeichnete den Plan der japanischen Behörden als "äußerst egoistisch und verantwortungslos". Tokio stelle langfristig seine Interessen über den Wohlstand der Menschheit, da die Verklappung im Pazifik das Risiko einer radioaktiven Verseuchung der restlichen Welt erhöhe. Das Fukushima-Wasser solle hingegen verantwortungsvoll und unter strenger internationaler Aufsicht entsorgt werden.

Das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi war im Jahr 1971 in Betrieb genommen worden. Mit seinen sechs Reaktorblöcken war es eines der leistungsstärksten im Land. Im März 2011 führten ein extrem starkes Erdbeben und ein gewaltiger Tsunami zu Ausfällen an den Sicherheitssystemen des AKW und zur Kernschmelze, sodass radioaktive Stoffe freigesetzt wurden.

Die abgeschalteten Reaktoren, die spätestens bis zum Jahr 2040 rückgebaut werden sollen, müssen weiter mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. Der Platz zur Lagerung des Kühlwassers auf dem Gelände der Atomruine wird jedoch nach Angaben der japanischen Regierung knapp, was auch die Stilllegungsarbeiten behindert. Vor der Verklappung im Pazifik wird das radioaktiv belastete Kühlwasser zwar aufbereitet. Das Filtersystem kann aber das radioaktive Isotop Tritium nicht herausfiltern. Der AKW-Betreiber TEPCO verdünnt nach eigenen Angaben das Wasser so weit, dass die Tritium-Konzentration auf den zugelassenen Wert sinkt. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat dem Plan zugestimmt und befunden, dass die Folgen für Mensch und Umwelt vernachlässigbar seien.

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